13. Mai  2014  Ist mein Pferd im Krieg ?   



Natürlich ist es, zum Glück,  nicht in irgendeinem  Kriegs-Einsatz !
Warum füttere ich es aber dann, als ob......... 

 

15. November 2014

Zu diesem Thema fällt mir gerade noch ein:
Als wir hier, auf Gut Wildschwaige, vor langer, langer Zeit den Bewegungs-Stall entwickelten, mußten wir dazu vorher erst einmal eine funktionierende Computer-Fütterung für Pferde (für Milchkühe gab es sie schon seit 20 Jahren) erschaffen, weil wir durch sie die Pferde in Bewegung halten wollten.
Grundsätzlich stellten wir dabei regelmäßig fest, daß die Umstellung für ein Pferd, das von der Einzelhaltung nun in eine Gruppehaltung geführt wurde, in jeder Beziehung ungefähr 6 Monate beanspruchte. Das traf insbesondere für die Umstellung der Ernährung (Verdauungsorgane usw.) zu. Meistens wurden die Pferde, besonders natürlich in der Anfangszeit, durch die neue Gruppen-Situation gestreßt und verloren dabei auch regelmäßig an Gewicht, obwohl wir fütterungstechnisch energisch dagegensteuerten.
Logischerweise konnte das mit einer erhöhten Kraftfutter-Menge am besten erreicht werden.
Was ich aber berichten wollte, war der Umstand, daß wir dann, als die Pferde sich an die Gruppenhaltung und die artgerechte Fütterung (kleine Portionen über den ganzen Tag verteilt) gewöhnt hatten, regelmäßig die Kraftfuttermengen drastisch reduzieren konnten.
Besonders deutlich konnten wir das bei unseren Schulpferden praktizieren, weil diese uns gehörten und wir nicht auf die Sonderwünsche der einzelnen Pferdebesitzer zu achten hatten.
Ergebnis: Die Schulpferde bekamen allesamt nur gerade so viele Gramms (!) am Tag, daß sie sich gerne zur Kraftfutterstation begeben würden, um die eine oder andere kleine Körner-Speise abzuholen, um sich dann auf den vorgezeichneten Bewegungs-Rundkurs begeben zu müssen.
Obwohl die Schulpferde von allen Pensions-Pferden am meisten bewegt wurden, sahen sie alle sehr gut aus und brachten auch die von ihnen geforderten Leistungen mühelos.
Nach wie vor steht für mich fest, daß dies nur deshalb erreicht wurde, weil die pferdefreundliche Ernährungsform (kleinste Portionen über den ganzen Tag verteilt und vom Pferd individuell aufzunehmen) es den Verdauungsorganen ermöglichte, sich umzustellen bzw. nicht überbelastet wurden. Durch die kleinen, aber regelmäßig zugeführten Futtermengen und der damit ermöglichten Umgesatltung der Darmflora usw., wurde erst die Möglichdaß geschaffen, die natürlichen Nahrungsmittel Gras, Heu, Heulage, Stroh usw. bestens aufschließen zu können und das Pferd somit mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen.
Das Kraftfutter wurde somit ziemlich bedeutungslos, wie man auch nachfolgend lesen kann.

In der sehr empfehlenswerten Zeitschrift  "artgrecht" , vom Mai 2014, findet man folgende Artikel-Überschrift :

Nur Leistungspferde brauchen Getreide !

Dann erfährt der Leser, daß die Pferde in ihrer Entwicklungsgeschichte kaum etwas mit Körnern zu tun bekamen; vielleicht nur dann, wenn im Grashalm die Samen reif waren.
"Erfunden" wurde die Versorgung mit Getreidesorten hauptsächlich deshalb, weil man bei den Kriegszügen mit Pferden ja unmöglich die notwendigen Mengen an Heu usw. mittransportieren konnte. Das Kraftfutter war die Lösung !
Und so sollte es eigentlich auch noch heute sein : Wo (Hoch-)Leistung gefordert wird, wird man ohne die entsprechenden Körner-Mahlzeiten nicht auskommen. Also, bei Sport-Pferden !
Nun ist aber bekannt, daß nur ca. 5 % aller gehaltenen Pferde Turnier-Pferde sind.
Über 90 % sind also keine (Hoch-)Leistungspferde und brauchen deshalb auch kein Kraftfutter in Körnerform, wie man aus dem obigen angeführten Artikel und vielen anderen Quellen einfach nachlesen kann.
 
Natürliche Pferdehaltung, die soll es sein !
  
Mit (pferde-)freundlichen Grüßen
Ihr pferdehanns

 

Ihre Meinung zu der Pferde-Hanns-Glosse senden Sie bitte an: hanns@ullsteinjun.de

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